Vor dem Ersten Weltkrieg

In der Stadtgeschichte taucht erstmals vom 2. September 1862 bis zum 22. März 1866 der Gütersloher Turnverein auf. Der heutige GTV wurde am 7. September 1879 gegründet. Die Gründerväter waren Wilhelm Zumwinkel (Erster Vorsitzender), Heinrich Gött (Turnwart), Wilhelm Stertkamp (Kassenwart), Heinrich Goldbeck (Zeugwart), Kuhlmann und Wigmann (Beisitzer). Neben dem Turnen wurden auch die volkstümlichen Übungen (Leichtathletik) betrieben.

Am 9. Februar 1881 wurde der Turner-Gesang-Verein als reine Männerchor gegründet. Mittlerweile als gemischter Chor, ist er bis heute eine feste Größe im Kulturleben unserer Stadt.

Sich eine Vereinsfahne anzuschaffen, dieser Beschluss wurde am 9. März 1885 gefasst.

Im Jahre 1908 entstand die Spielabteilung mit den Sparten Faustball und Fußball. Nach dem Ersten Weltkrieg durfte in den Turnvereinen kein Fußball mehr gespielt werden, dafür wurde das Schlagballspiel eingeführt.

Der 27. April 1913 war der Eröffnungstag der vereinseigenen Turnhalle, der Jahnturnhalle, an der Bismarckstraße. In dieser Halle wurde bis zum Jahre 1959 geturnt.

 

Weimarer Republik & Zweiter Weltkrieg

Das Jahr 1926 war das Jahr der Gründung der Handball-Abteilung und so wurde die Spiel-Abteilung größer und der Wunsch nach einem eigenen Sportplatz immer größer. Ein 15 500 qm großes Grundstück konnte von der Familie Mohn gekauft werden und am 24. August 1930 wurde der Sportplatz Mohns-Park, der Jahnplatz, eingeweiht.

Die Fechtabteilung entstand 1929.

1930 fand zum ersten Mal das Pfingstfrühkonzert des Turner-Gesang-Vereins im Bockskrug statt. Es begann schon um 7:00 Uhr, um den Besuchern danach noch die Teilnahme an einem Gottesdienst zu ermöglichen.

Während des Zweiten Weltkrieges kam der gesamte Turn- und Spielbetrieb zum Erliegen. Die Jahnturnhalle wurde zwangsvermietet. Auf dem Jahnplatz wurde neben der Spielfläche eine Baracke gebaut und der Spielplatz wurde Ackerland. Der Verein überlebte diese schlimme Zeit.

 

1945 bis 1955

Die erste Vorstandssitzung nach dem Kriege fand am 7. September 1945 statt und dann ging es wieder los. Auf dem Marktplatz konnte Handball gespielt werden, aber gleichzeitig wurde der Jahnplatz in Eigenhilfe wieder zu einem Sportplatz gemacht. Der Turnbetrieb durfte offiziell erst wieder im Oktober 1948 weitergehen.

Der Turner-Gesang-Verein nahm am 7. März 1946 seine Arbeit wieder auf. Geprobt wurde in der Tischlerei von Sangesbruder Hermann Tiemann in der Bohlenstraße.


Im Jahre 1948 wurde wieder eine Fußball-Abteilung ins Leben gerufen.

Es folgte 1954 die Gründung der Tischtennis-Abteilung. Nachdem 1954 die Baracke auf dem Sportplatz abgebrochen wurde, konnte der Sportplatz neu gestaltet und ein Wohnhaus mit zwei Wohnungen und Umkleideräumen mit den sanitären Anlagen für die Sportler gebaut werden.

 

1955 bis 1969

Ab 1959 verbietet das Bauamt jeglichen Turnbetrieb in der Jahnturnhalle. Der Turnbetrieb fand in verschiedenen Hallen im Stadtgebiet statt. 1965 konnte ein neues Jugendheim an der Georgstraße bezogen werden. In diesem Haus befinden sich zwei Wohnungen, das Jugendheim und das Geschäftszimmer, von wo aus die Geschicke des GTV gelenkt werden. Ein Jahr später war die Turnhalle an der Blücherschule neben unserem Jugendheim fertig. Diese Halle wird an den Vormittagen von der Schule genutzt und an den Nachmittagen und Abenden vom GTV.

 

Die 1970er

Nach drei Anläufen erschien 1973 die Turnerpost wieder und so ist es bis heute. Regelmäßig erscheint sie viermal im Jahr.

1970 gründeten die Leichtathleten des GTV und der DJK die LG Gütersloh. 1990 schließen sich die Leichtathleten aus einigen Vereinen des Kreises der LG an und so entsteht die LAG Gütersloh.

Die Jubilarehrung ist ab 1975 eine eigene Veranstaltung im Jugendheim.

Der Turner-Gesang-Verein gründete 1977 einen gemischten Chor.

1978 fanden sich einige junge Leute zu einem Fanfarenchor zusammen, dieser war von 1980 – 1993 eine eigene Abteilung im GTV.

Die Gründung der Volleyball-Abteilung fand im Jahre 1976 statt.

Die Erbengemeinschaft der Geschwister Angenete schenkte dem GTV 1979 ihre Besitzung Postdamm 38 mit einem baufälligen Kotten auf einem 28 000 qm großem Grundstück (so war es der Wille der Verstorbenen).

 

Die 1980er

Der Turner-Gesang-Verein begann im August 1983 mit dem Aufbau eines Kinderchores. 1984 traten beim Pfingstfrühkonzert nun drei Turnersänger-Chöre auf. Leider musste der Kinderchor mangels junger Mitglieder Ende 1985 wieder aufgegeben werden.

Die Wander-Abteilung gründete sich im Herbst 1984 und seit 1985 gibt es die Triathlon-Abteilung. Auf dem Gelände am Postdamm erbaute die im Jahr 1987 gegründete Tennis-Abteilung mehrere Tennisplätze. Heute sind es sieben schöne Plätze mit einer umgebauten Scheune als Clubraum und Umkleideräume mit sanitären Anlagen.

Die Basketball-Abteilung wurde 1988 gegründet. Die Abteilung startete mit sechs Mannschaften in den Spielbetrieb des Westdeutschen-Basketballverbandes.

 

Die 1990er

Im Zuge des Basketballbooms Anfang der 1990er Jahre meldete die Basketball-Abteilung in den folgenden Jahren bis zu 12 Teams pro Jahr. Aushängeschild war in den 1990ern die Herren-Oberligamannschaft.

Die Jahre 1991 und 1992 waren für den GTV zwei schwere Jahre. Durch den Ausbau des Kottens am Postdamm zur Gaststätte „Eichenhof“ war eine zu hohe Verschuldung aufgetreten, die erst durch den Verkauf der Gaststätte und sehr sparsame Haushaltsführung wieder in geordnete Bahnen gebracht werden konnte.

Am 01.01.1991 wechselte die Badminton-Abteilung des VfB Gütersloh geschlossen zum GTV. Die Abteilung ist seitdem auf Breiten- und Hobbysport ausgerichtet und besteht jeweils etwa zur Hälfte aus Erwachsenen sowie Kindern und Jugendlichen. Zur Zeit spielt eine GTV-Mannschaft in der Badminton-Kreisklasse.

1993 wurde das Pfingstkonzert des Turner-Gesang-Vereins, das inzwischen um 10:00 Uhr am Pfingstmontag begann, in den Mohns Park verlegt, wo die Freilichtbühne viel Platz bietet.

Die Handballer schlossen sich 1995 der HSG Gütersloh an.

1996 verschmolzen der Männerchor und der Gemischte Chor des Turner-Gesang-Vereins zu einem großen Gemischten Chor. Im Dezember 1996 lud der Turner-Gesang-Verein erstmalig zum Weihnachtskonzert in die Kirche „Zum Guten Hirten“ ein. Auf Grund der guten Resonanz beim Publikum wird das Weihnachtskonzert seitdem an jedem 3. Advent-Sonntag in dieser Kirche gesungen.

 

Seit 2000

Von 1999 bis 2004 ging die Basketball-Abteilung eine Spielgemeinschaft mit DJK Rheda als SG Gütersloh-Rheda ein. Die SG sorgte mit U20 und erstem Herrenteam auf NRW-Ebene für Furore. Ab 2005 baute die Basketball-Abteilung wieder einen eigenständigen Spielbetrieb auf. Als Schwerpunkt wurde die Förderung der Jugend festgelegt.

2007 gründete der Turner-Gesang-Verein einen neuen, jüngeren Chor. Zur ersten Probe am 10. Mai 2007 konnten 23 Interessenten zum Chorprojekt „25Plus“ begrüßt werden. Später gab sich dieser Chor den Namen „StimmWerk Gütersloh“.

2008 wurde die Judo-Abteilung im GTV gegründet. Im selben Jahr wurde die Aufnahme in den Nordrhein-Westfälischen Judo-Verband bestätigt. 2013 zeichnete der Deutsche Judo Bund die Judo-Abteilung des GTV als Anerkennung der Qualität Ihrer Arbeit mit dem DJB-Zertifikat aus.

Seit 2012 ist der GTV über die Turn-Abteilung auch Reha-Sport-Verein und dem "Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen e.V." angeschlossen. Der Rehabilitationssport steht unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe". In diesen Gruppen lernen die Teilnehmenden alltägliche Probleme effektiv und gesundheitsfördernd zu umgehen. Sie werden durch gezielte Spiel- und Trainingsformen stärker, mobiler, fitter und gesünder. Neben Kursen im Vereinsheim und in der LWL-Klinik werden seit August 2015 auch ein Kurs für Kinder und ein Kurs speziell für Rollator-Nutzer angeboten.

Ebenfalls seit 2012 stellt die Basketball-Abteilung wieder eine Damenmannschaft. 2015 spielt diese, anknüpfend an alte Tradition, wieder in der Bezirksliga. Jugendförderung ist bis heute wichtigstes Thema unserer Baketballer. Aktuell sind neun Mannschaften im Ligabetrieb unterwegs.

Am 10.04.2014 beschloss der GTV-Gesamtvorstand , mit Karate eine zweite Kampfsportabteilung aufzunehmen. Bereits am 9. November 2013 boten die Karateka ein erstes offenes Training mit Vorführung in der Blücherschule an. Seitdem trainierte im Vereinsheim in der Georgstraße eine Breitensportgruppe für Kinder und Jugendliche. Im Jahre 2015 wurde das Training dann in die Sporthalle des Städtischen Gymnasiums verlegt und seit Februar 2016 auch für Erwachsene geöffnet.